Ein wenig gewürdigter Erfolgsfaktor bei Tagungsveranstaltungen ist das Catering. Von ihm hängt die Stimmung der Veranstaltung zu einem großen Teil ab, mit einer direkten Folge für das Gelingen der inhaltlichen Ziele.
Diese Einsicht bestätigte sich bei einer Veranstaltung, die ich jüngst moderierte. „Gesund leben“ was das mehr oder weniger deutlich verfolgte Motto der Fachtagung. Der Forderung entsprach das Catering voll und ganz. Gesund zu leben, mit der Ernährung zu beginnen, ist ein prima Ansatz und wird von jedem Auditorium begrüßt – vor allem wenn man direkt zur Tat schreiten kann.
Auch hier wogen die olfaktorischen und gustatorischen Argumente für die gute Sache schwer, schwer wie die vollen Teller, mit denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Sache waren – zuerst beim Begrüßungsimbiss, dann beim Mittagsbuffet und schließlich am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.
Leser mit Tagungserfahrung wissen, die anderen ahnen es: wir nähern uns dem Suppenkoma.
Ein guter Indikator für diese – kritische – Phase einer Veranstaltung ist die Zunahme der über den Bauch gefalteten Hände und die entspannte Sitzhaltung, die zufriedenen Mienen, in denen die Erinnerung an den gerade erlebten Genuss zu lesen ist. Ein Schwelgen also allenthalben und wohlige Atmosphäre machte sich breit.
Für Inhalte, gar für fachliche Inhalte, ist das eine eher ungünstige Zeit.
Meine Veranstaltung war auf die bewährte Weise als Aneinanderreihung thematischer Blöcke angelegt: eine Präsentation, ein Vortrag mit Fragen der Teilnehmer und dann das nächste Thema. Die Themen und ihre Ordnung standen fest als ich den Auftrag übernahm. Im Vorgespräch mit den Referenten konnten wir gleich die Moderation besprechen.