
Im Grunde ist es ganz einfach. Der Text Ihrer Bachelorarbeit, wie jeder wissenschaftlichen Arbeit, besteht aus Ihren eigenen Forschungsergebnissen oder wissenschaftlichem Material, das andere hergestellt haben. Dazwischen gibt es zwar noch eine kleine Grauzone, was aber den Grundsatz nicht verändert: Eigenes oder Fremdes. In formaler Hinsicht ist es ebenfalls einfach: Material aus fremder Hand – auch Quellen genannt –, werden deutlich gekennzeichnet. Im Umkehrschluss bedeutet das, alles was nicht als fremd ausgewiesen ist, ist eigene wissenschaftliche Leistung.
Warum fremde wissenschaftlichen Arbeiten, also Quellen, zitiert werden müssen, macht ein einfaches Beispiel deutlich: Christian Holzer beschäftigt sich in seiner Bachelorarbeit mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Gesundheitsbranche in Deutschland. Obwohl der demografische Wandel inzwischen bekannt ist, muss er ihn genauer beschreiben, wenn er mit dessen Folgen argumentieren will. Also muss er Zahlen nennen, z.B. den Anteil der Arbeitnehmer jenseits des 55. Lebensjahres in der Gesundheitsbranche.
Die Zahlen kann er sich auf zweierlei Weise besorgen: er befragt alle Deutschen nach ihrem Geburtsdatum und ordnet die Ergebnisse nach Jahreszahlen. Das wird er bei 82 Millionen Menschen, die in Deutschland leben, nicht leisten können. Die benötigten Zahlen muss er sich woanders besorgen. Also besorgt er sich die Zahlen dort, wo die Arbeit schon einmal geleistet wurde. Als erste Adresse wird ihm wahrscheinlich das Statistische Bundesamt einfallen.