Moderation

Edutainment: Vorbereitung einer Moderation

Edutainment verfolgt Ziele, die durch Techniken des Edutainments besser, nachhaltiger und mit mehr Freude für alle Beteiligten erreicht werden sollen. Es erfordert eine gründliche planerische, organisatorische, methodische und inhaltliche Vorbereitung. Nur wenn er gründlich vorbereitet ist, kann der Edutainer wirklich spontan reagieren.

Als Vorbereitung einer Moderation erstelle ich ein ausführliches Skript, das selbst für eine Veranstaltung von nur zwei Stunden Dauer vier oder fünf Seiten umfassen kann. Das Skript begleitet mich durch die ganze Vorbereitung hindurch – am Ende kenne ich es nahezu auswendig. Es wird am Abend vor der Veranstaltung ausgedruckt und wandert in meine Moderationsmappe. Die Titelabbildung zeigt eine Skriptseite.

In den letzten zwei bis drei Tagen vor der Veranstaltung destilliere ich aus dem Skript meine Moderationskarten. Die Inhalte des Skripts werden ordentlich eingedampft, selbst die längste Veranstaltung von einem Tag Dauer passt dann auf maximal fünfzehn Karten und zwar in einer Schriftgröße, die ich ohne Brille auch noch mit ausgestrecktem Arm lesen kann. Die Moderationskarten werden schließlich in der Jackettasche verstaut, nachdem ich sie mehrfach als Regieanweisungen für mein Kopfkino mit der Veranstaltung gebraucht habe.

Nach dieser umfangreichen Vorbereitung ist es wahrscheinlich kein Wunder und wird Sie nicht überraschen, dass ich während der Veranstaltung auf die Vorbereitungsmaterialien gar nicht oder nur sehr wenig zurückgreife.

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Meine Aufgabe heute: Edutainment

Mein Vortrag fiel ins Suppenkoma. Sie kennen das Suppenkoma? Ein heißer Juni-Nachmittag, es ist kurz vor vierzehn Uhr; die kalorienreiche Mittagspause liegt hinter, der ganze Nachmittag mit seinen Themen liegt noch vor uns. Wir sind auf einem Kongress, in einem mittelgroßen Raum, klein genug und so voll, dass der Vortragende zuhause mit Überfüllung prahlen kann. Die Frischluft scheint rationiert zu sein und wird im Laufe des Nachmittags immer knapper.

Ich bespiele den ersten von drei Workshops. Mit meinem „Slot“ um 14:00 Uhr habe ich einfach Pech. Weiteres Pech - mein Thema mobilisiert nur schwer Interesse: „Kompetenzentwicklung älterer Mitarbeiter in Kleinen und Mittleren Unternehmen.“ Doch ja, solche Themen gibt es wirklich, in meinen europäischen Jahren mit dem Berufsbildungsprogramm „Leonardo da Vinci“ hat mir das Schicksal solche und vergleichbare Themen des Öfteren zugewürfelt.

Ein Auftrag, ein Thema, eine Situation im Suppenkoma; drei Faktoren, die zusammen genommen sich auch als Entlastungsprogramm für überfüllte Schlaflabore vermarkten lassen.

Vierzehn Uhr: mein Vortrag beginnt. Verschanzte ich mich jetzt hinter dem Pult, nähme ich den Presenter in die Hand, drehte ich mich halb um, zu kontrollieren, ob die Präsentation auch läuft, dann hätte ich den Startschuss zum Einschlafen gegeben.

Nichts davon geschieht. Mein Programm heißt nun: Edutainment.

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Das Interview im Suppenkoma

Ein wenig gewürdigter Erfolgsfaktor bei Tagungsveranstaltungen ist das Catering. Von ihm hängt die Stimmung der Veranstaltung zu einem großen Teil ab, mit einer direkten Folge für das Gelingen der inhaltlichen Ziele.

Diese Einsicht bestätigte sich bei einer Veranstaltung, die ich jüngst moderierte. „Gesund leben“ was das mehr oder weniger deutlich verfolgte Motto der Fachtagung. Der Forderung entsprach das Catering voll und ganz. Gesund zu leben, mit der Ernährung zu beginnen, ist ein prima Ansatz und wird von jedem Auditorium begrüßt – vor allem wenn man direkt zur Tat schreiten kann.

Auch hier wogen die olfaktorischen und gustatorischen Argumente für die gute Sache schwer, schwer wie die vollen Teller, mit denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Sache waren – zuerst beim Begrüßungsimbiss, dann beim Mittagsbuffet und schließlich am Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.

Leser mit Tagungserfahrung wissen, die anderen ahnen es: wir nähern uns dem Suppenkoma.

Ein guter Indikator für diese – kritische – Phase einer Veranstaltung ist die Zunahme der über den Bauch gefalteten Hände und die entspannte Sitzhaltung, die zufriedenen Mienen, in denen die Erinnerung an den gerade erlebten Genuss zu lesen ist. Ein Schwelgen also allenthalben und wohlige Atmosphäre machte sich breit.

Für Inhalte, gar für fachliche Inhalte, ist das eine eher ungünstige Zeit.

Meine Veranstaltung war auf die bewährte Weise als Aneinanderreihung thematischer Blöcke angelegt: eine Präsentation, ein Vortrag mit Fragen der Teilnehmer und dann das nächste Thema. Die Themen und ihre Ordnung standen fest als ich den Auftrag übernahm. Im Vorgespräch mit den Referenten konnten wir gleich die Moderation besprechen.

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Vier Geschichten und ein Erfolg - Rückblick auf eine Veranstaltung

Der Fachkräftemangel kann Anlass sein für streng methodische Ausführungen zur Statistik innerhalb der Volkswirtschaftslehre – oder Anlass für Geschichten. Heute hörten wir die Geschichten.

Was war der Anlass? Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen der Fachkräfte wegen an vielen Fronten agieren: die Belegschaften werden älter und sind dann weg; passender Nachwuchs ist schwierig zu bekommen und im betrieblichen Alltag zeigt sich immer wieder der Bedarf nach Fachleuten. Von Agieren kann nur selten die Rede sein, Reagieren zu wollen ist nicht selten schon eine Herausforderung für Unternehmen.

Heute waren die Geschichten des Agierens dran. Vorbild, Mahnung, Anreiz, Warnung – dafür sind die Geschichten gut: das Gehörte in die eigene Wirklichkeit übertragen. Mit diesem Ziel waren die Initiatoren angetreten.

Die Veranstaltung des Teams „Fachkräftesicherung“ der hiesigen IHK hatte sich für ein ungewöhnliches Format entschieden und ich hatte den Auftrag, die Veranstaltung zu moderieren.

In einem großen Raum waren die vier Ecken für vier KMU reserviert, Unternehmen, die sich auf irgendeine Weise mit dem Thema Fachkräftemangel erfolgreich auseinandergesetzt hatten. Die Bistro-Tische in der Mitte des Raumes dienten als Andockpunkte für die Gäste. Fünfzig hatten sich früh genug angemeldet; weitere vierzig waren etwas zu spät dran und werden erst bei der Nachfolgeveranstaltung im Februar zum Zuge kommen.

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Rückblick auf eine Moderation

Die Veranstaltung am letzten Dienstag (23.10.2018) war schon die sechste über Menschen mit Schwerbehinderungen in der Arbeitswelt. In einem anderen Beitrag hatte ich sie vor einiger Zeit hier angekündigt. Heute ging es ans Eingemachte, alle denkbaren philanthropischen Rücksichten, wie ein harmonisches Zusammenleben im Betrieb und so weiter, waren bereits in den anderen fünf Veranstaltungen ausreichend Thema gewesen. Jetzt stand die „K-Frage“ im Mittelpunkt, die Möglichkeit, schwerbehinderten Mitarbeitern zu kündigen, wenn es denn notwendig sein sollte. Im Vergleich zu den anderen Veranstaltungen also eine inhaltliche Wendung um 180 Grad.

Der Beschäftigung mit dem Thema der Veranstaltung einen besonderen Akzent zu geben, ist stets Herausforderung für mich. Die Moderation darf nämlich nicht zu einem affirmativen Nachhecheln werden, das jeder Realisierung des Themas einen verbalen Ritterschlag gibt. Es kann aber auch nicht sein, und schon gar nicht aus einer über allem schwebenden rhetorischen Distanz, vielleicht noch mit einer ironischen Einfärbung, dem Thema den Todesstoß zu versetzen. Distanzierte Moderation könnte das Motto der beiden Enthaltungen sein. Hinzu kommt die Aufgabe, der aktuellen Veranstaltung innerhalb der ganzen Reihe eine Rechtfertigung durch besondere Akzente zu geben.

Damit sind die Grundlagen und Leitlinien genannt und nach deren Maßgabe und Möglichkeiten legten wir die Veranstaltung an. Dazu gehörte es auch, Gäste einzuladen – natürlich besonders das Unternehmen, dessen Geschichte wir uns ausliehen.

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Was macht den besonderen Kündigungsschutz besonders?

Seit vielen Jahren schon moderiere ich eine Veranstaltungsreihe. Die Reihe wird vom ZBFS („Zentrums Bayern Familie und Soziales“ - ZBFS- oft auch noch Integrationsamt genannt) und der IHK Nürnberg organisiert und findet stets an einem Wochentag von ca. 17:00 bis 19:00 in Nürnberg statt. Es gibt einen allgemeinen informativen Teil und dazu Infostände.

Immer geht es um Arbeitnehmer mit einer Beeinträchtigung, derentwegen ihre Arbeitgeber die Leistungen des ZBFS in Anspruch nehmen möchten. Die Beeinträchtigungen sind beispielsweise eine plötzliche Schwerbehinderung, die Einstellung von Schwerbehinderten und was sich an fatalen gesundheitlichen Desastern im Arbeitsleben noch so einstellen kann.

Die Reihe richtet sich an Arbeitgeber, denen es nicht um Gießkanneninformationen zum Thema geht – wahre Worte, die zwar auch stimmen, die eigene Situation im entscheidenden Punkt aber doch nicht treffen. Für die speziellen Informationsbedarfe stehen die Infostände von Krankenkassen und sonstigen Leistungsträgern zur Verfügung.

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Mein Edutainment in Moderationen

Vorn ist eine Bühne aufgebaut? Gut – dann haben wir es mit einer Veranstaltung, einem Kongress, einer Tagung oder ähnlichem zu tun. Dass die Teilnehmer der Unterhaltung wegen kommen, können wir ebenfalls ausschließen – es sind berufliche oder geschäftliche Gründen, die die Gäste herbringen. Ernste und wichtige Sachen also.

Ich komme als Moderator dazu. Ich soll Unterhaltung und Spaß in die Veranstaltung bringen, die sonst nicht da wären. Ich bin der Entertainer des ernsten Anlasses.

Mich als Moderator zu holen, hat eine eigene Logik: die Teilnehmer allein sind mit ihren Geschäften, mit dem Ausleben der Motive ihrer Anwesenheit und nicht zuletzt mit ihrer Selbstdarstellung so sehr beschäftigt, dass für die Produktion von Spaß einfach keine Reserven mehr da sind. Bei mir fallen alle drei Punkte zusammen: Moderation ist mein Geschäft, ich bin des Spaßes wegen da und kann mich dabei sogar noch selbst darstellen – die perfekte Rolle.

Warum eigentlich trage ich keine Pappnase, sondern einen Anzug wie alle anderen Männer auch und warum spritze ich niemanden aus meiner Knopflochblume nass, sondern halte den Menschen ein Mikrophon unter die Nase?

Das hat wiederum mit dem zweiten Teil meines Auftrags als Moderator zu tun. Die Teilnehmer der Veranstaltung sind keine Zuschauer, sie sind meine Gäste; je mehr sie mit mir zu tun haben, zu tun haben müssen, desto mehr behandle ich sie als Gast. Es ist meine Aufgabe, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich meine Gäste wohl fühlen und ihre Ziele verfolgen können. Ich bin also der Wettermacher für ein entspanntes Klima.

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PRO Fachkräfte Kongress für Personal-Management

Normalerweise schreibe ich über Veranstaltungen, an denen ich selbst mitwirke. Jetzt ist es anders. Zugegeben – in den letzten Jahren habe ich gelegentlich an der Kongressreihe mitgewirkt; moderierend oder auch workshopend (Sprachkritiker aufgepasst – ein neuer Anglizismus!). In diesem Jahr am 15. November bin ich normaler Teilnehmer beim Personalkongress PRO Fachkräfte in Nürnberg und darauf freue ich mich besonders.

Es sind die Themen und die Vortragenden. Das Thema Fachkräfte ist nie erschöpft, nicht nur weil es immer noch zu wenige gibt und die Zukunft auch nicht lichter erscheint. Da sind die vielen neuen Aspekte. Gespannt bin ich, was sich hinter dem kessen Versprechen verbirgt „wer keine Fachkräfte findet, ist selber schuld!“. Irgendwie muss ich es zur gleichen Zeit auch schaffen, den anderen Workshop zu besuchen, in dem es um wertschätzendes Wirtschaften geht. Am noch frischen Vormittag bin ich sicher bei der Diskussion um die Kompetenz Geflüchteter zu finden – zwei der drei Referenten hatte ich schon in einer von mir moderierten Veranstaltung. Richtig neugierig bin ich, worauf die „Allianz pro Fachkräfte“ in diesem Jahr ihren Schwerpunkt setzt.

Ich will auf dem Kongress alte Bekannte wieder treffen. Das wird bestimmt eine entspannte Wanderung entlang der Grenze zwischen wichtigen Themen und dem Geplauder, das gerade dann erfrischend ist, wenn man sich nicht oft sieht. Wenn es sich im Gespräch ergibt, überspringen wir einfach einen Workshop und bleiben nach dem Pausengong am Bistrotisch stehen. Klatsch und Tratsch haben schon etwas für sich und toppen manchmal das spannendste fachliche Thema.

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Rückblick des Moderators auf die Bildungskonferenz

Als Massenveranstaltung war die Bildungskonferenz am 23. März nicht geplant, aber als eine zum Mitreden und Mitmachen. Der etwas ungünstige Zeitpunkt an einem Freitagnachmittag legte es nahe, die Gäste nicht mit Vorträgen zu berieseln, sondern zum Mitmachen einzuladen. Viel wichtiger aber noch war die Erfahrung, dass viele Menschen viele Sichtweisen und Erfahrungen einbringen können und auch einbringen wollen. Das heißt natürlich nicht, dass gleich jede und jeder sich das Mikrofon schnappt. Auch wenn Gäste mitmachen wollen, gibt es Bühnenangst, also die Hemmung, vor anderen zu reden.

Moderatorenaufgabe

An dieser Stelle begann meine Aufgabe als Moderator: die Gäste zu begrüßen, miteinander ins Gespräch zu bringen und sie zur ersten Aktion einzuladen: die Wandzeitung am Eingang mit zu gestalten: Auf großen Blättern standen einige Leitfragen und die Gäste wurden gebeten, hierzu Kommentare abzugeben. Was sie auch fleißig taten. Die Wandzeitung gab für die langsam eintrudelnden Gäste ein immer bunteres Stimmungsbild und war zugleich eine einfache Möglichkeit mitzumachen.

Thementische

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Moderation des Bildungskongresses am 09.03.

Ungefähr die Hälfte der Schüler eines Jahrgangs macht Abitur, von denen wiederum ca. 80% mit einem Studium beginnen – und die brechen das Studium mit einer Wahrscheinlichkeit von ungefähr 30% wieder ab. Soweit die nüchternen Zahlen, die gar nichts über den Einzelfall aussagen. Außer natürlich, dass es in jedem Jahrgang ca. 12% besondere Einzelfälle gibt, die das Scheitern an der Hochschule erleben mussten – jede und jeder Achte!

Auf dem Weg in die weithin geforderte Akademisierung mag man die Abbrecherzahlen als Kollateralschäden verbuchen – auf dem Weg zu Gipfel stürzen halt ein paar ab. Trotzdem sollte die Frage gestellt werden, ob es neben dem akademischen Weg in die berufliche Karriere nicht auch noch andere gibt.

Zum Beispiel die „ordentliche Lehre“, also die dual gestaltete Berufsausbildung. Deren Loblied will ich gar nicht singen, ich selbst habe den Weg in das Berufsleben mit einer „Lehre“ begonnen und bin seither von ihr so überzeugt, wie sonst von wenig anderem.

Ausgangspunkte der Veranstaltung

Also betrachten wir die Berufsausbildung ganz nüchtern als ersten Baustein einer jugendlichen Karriereplanung. So ungefähr lässt sich einer der Ausgangspunkt des Bildungskongresses am 09. März 2018 beschreiben.

Der andere Ausgangspunkt ist der immer realer werdende Fachkräftemangel. Da Fachkräfte nicht mit dem Umlegen eines Schalters auf den Markt kommen, haben Unternehmen heute schon das Problem, auch wenn erst in einigen Jahren der Mangel in den Fabrikhallen und Büros angekommen sein wird.

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